Von Cornelia Dold
Am 24. September wurde am Mainzer Fischtorplatz die „Rettungsgasse“ von Ulrich A. Fay, Steinmetz und Steinbildhauermeister eröffnet. Ermöglicht wurde die Aktion durch die Kulturabteilung der Stadt Mainz, insbesondere Frau Melanie Huber, der Projektleiterin Bildende Kunst sowie dem Haus des Erinnerns.
Was hat es mit den Rettungswesten auf sich, die seit Samstag hier zu sehen sind?
Der Künstler will mit diesem Projekt aufmerksam machen, zur Diskussion anregen, die Themen Flucht, Menschenrechte und Engagement ins Bewusstsein der Zivilgesellschaft rufen. Ein ehemaliger Sockel eines Kriegerdenkmals aus dem deutsch-französischen Krieg diente als Material. Für die kommenden drei Wochen werden die daraus hergestellten Rettungswesten auf der Grünfläche am Fischtorplatz zu sehen sein.
Der Name „Rettungsgasse“ soll dabei auf den oft sehr schmalen und gefahrvollen Korridor hinweisen, den Menschen auf dem Weg in Richtung ihrer Rettung eingehen.
Dass der Künstler Stein als Material für die Rettungswesten gewählt hat, steht symbolisch für die vermeintliche Sicherheit durch eine solche Weste. Denn obwohl Menschen auf ihrer Flucht Rettungswesten tragen, ertrinkt immer wieder ein Teil von ihnen auf ihrem Weg über das Meer.
Vielen Dank an Herrn Fay für seine künstlerische Arbeit und die Umsetzung der „Rettungsgasse“, an Frau Melanie Huber für die Organisation und Ermöglichung des Projekts und an Herrn Carlos Wittmer, der sich als Integrationsbeauftragter der Stadt Mainz die Zeit nahm, bei der Eröffnung einen Einblick in die aktuelle Situation Geflüchteter in Mainz zu geben.