– vom Umgang heutiger Inhaber mittelständischer Familienunternehmen mit der NS-Vergangenheit ihrer Firmen und Familien
Zum Auftakt des Programms der 2. Jahreshälfte findet am Dienstag, den 10. September 2019, 18:30 Uhr ein Vortrag von Armin Flesch mit anschließender Diskussion im Haus des Erinnerns statt.
Am Anfang stand eine E-Mail des Enkels eines ehemaligen Frankfurter jüdischen Unternehmers, dessen Firma Mitte der 1930er Jahre „arisiert“ worden war. 80 Jahre später behaupteten die Nachkommen des einstigen „arischen“ Inhabers wahrheitswidrig, ihr Unternehmen blicke auf „100 Jahre Familientradition“ zurück.
Die Suche nach alten Unterlagen führte den Frankfurter Journalisten und Autor Armin H. Flesch zu weiteren, teils spektakulären Arisierungsfällen wie jenem der Fabrik und heutigen Firmenzentrale eines Chemieunternehmens in Lahnstein. Archivrecherchen im In- und Ausland und Interviews lösten eine grundlegende Beschäftigung des Referenten mit dem Thema „Arisierung“ aus, die bis heute andauert: Wer profitierte vom legalisierten Raub und Mord an den Juden? Wie verhalten sich die heutigen Eigentümer arisierter mittelständischer Familien unternehmen zur NS-Vergangenheit ihrer Firma und Familie? Welche Bedeutung hat die „Arisierung“ für das Verständnis des Holocaust und der deutschen Gesellschaft vor und nach 1945? Welche konkreten Auswirkungen hat sie bis heute?
Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum des Vortrags und der anschließenden Diskussion.
Eine Kooperationsveranstaltung mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Mainz und dem Verein Gegen Vergessen – für Demokratie, Regionale Arbeitsgruppe Rheinland-Pfalz.
Beginn: Dienstag, 10. September 2019, 18:30 Uhr
Veranstaltungsort: Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz, Flachsmarktstraße 36, 55116 Mainz
Der Eintritt ist frei.
Das Veranstaltungsprogramm erhalten Sie hier.
Einladungsschreiben “Die Erben der Arisierung”