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ABGESAGT: Zeitzeugengespräch mit Henriette Kretz
11. Mai 2022, 18:00 - 19:30
Leider müssen wir diese Veranstaltung aus gesundheitlichen Gründen absagen. Wir bitten um Verständnis.
Die Zeitzeugin Henriette Kretz wurde 1934 in Stanis-ławów (heute Iwano-Frankiwsk in der Ukraine) geboren und wuchs als Einzelkind in einer jüdischen Familie auf. Seit 1935 lebte die Familie in der Nähe von Opatów im südöstlichen Polen. Der Vater war Arzt, die Mutter war von Beruf Anwältin, widmete sich aber ganz der Erziehung der Tochter. Die Verfolgung ihrer Familie begann unmittelbar mit dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939. Die Familie floh nach Lwiw (Lemberg), später nach Sambor, in Ostpolen, das 1939 von der Sowjetunion annektiert wurde.
Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 musste die Familie in ein Zwangsghetto umsiedeln. Mehrmals entkamen sie der Deportation. Nachdem sie über ein halbes Jahr von einer polnisch-ukrainischen Familie versteckt worden waren, entdeckte sie die Gestapo. Die Eltern wurden erschossen, Henriette Kretz konnte fliehen und überlebte in einem von Nonnen geführten Waisenhaus.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gelangte sie auf Umwegen nach Antwerpen. Sie studierte Kunstgeschichte und wurde Lehrerin für Französisch und Kunst. Von 1956 bis 1969 lebte sie in Israel. Dann kehrte sie nach Antwerpen zurück. Henriette Kretz hat zwei Söhne und drei Enkel. Seit 2009 kommt sie als Zeitzeugin in das Bistum Mainz.
Henriette Kretz schildert am Mittwoch, 11. Mai, ab 18 Uhr in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur im Gespräch mit dem Autor Reiner Engelmann ihre Erinnerungen. Hier gelangen Sie zum Einladungsflyer.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach vorheriger Anmeldung per Mail an cornelia.dold[at]haus-des-erinnerns-mainz.de bis zum 4. Mai möglich.
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Maximilian-Kolbe-Werk e. V., dem Bistum Mainz und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz .