- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Lesung: „Aber ich lebe“ und „Und deshalb muss ich sprechen – Die Erinnerungen von Emmie Arbel“ mit der Autorin Barbara Yelin
6. November 2023, 18:30 - 20:30
Geboren 1937 in Holland, wird Emmie Arbel mit ihrer jüdischen Familie 1942 deportiert. Sie überlebt als Kind die Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen-Belsen. Als der Krieg vorbei ist, ist sie acht Jahre alt, beide Eltern wurden im Holocaust ermordet. Mit ihren Brüdern wird sie von einer Pflegefamilie adoptiert und wandert mit ihnen nach Israel aus. Im Kibbuz fühlt sie sich isoliert und nirgends zugehörig. Bis Emmie ihr Leben in die eigenen Hände nimmt. Emmie Arbel lebt heute in der Nähe von Haifa. Immer wieder reist sie nach Deutschland, um als Zeitzeugin zu sprechen. Ihre Jugend war geprägt von Tod, Sprachlosigkeit und Einsamkeit. Sie blickt aber auch zurück auf ein Leben voller Rebellion, Selbstermächtigung und Humor. Bei ihrer steten Anstrengung, ihre Erinnerungen lebendig werden zu lassen, werden die Folgen des Holocaust sichtbar – für ihr Leben, ihre Familie, an jedem einzelnen Tag.
Auf Basis persönlicher Begegnungen und zahlreicher intensiver Gespräche mit Emmie Arbel schafft Barbara Yelin eine besondere Form eindringlicher Erinnerungsliteratur, die zugleich eine Reflexion über das Erinnern selbst ist. 2022 erschien die Anthologie „Aber ich lebe – Vier Kinder überleben den Holocaust“, in der Barbara Yelin bereits einen Teil der Erinnerungen Emmie Arbels zu einer Graphic Novel verarbeitete. Nun erscheint ihre neue Graphic Novel „Und deshalb muss ich sprechen. Die Erinnerungen von Emmie Arbel“, in der sie die bewegende Geschichte der Shoah-Überlebenden auf 160 Seiten darstellt.
Alice Hoffmann, Emmie Arbels Schwägerin, wird an dem Abend auch anwesend sein und über den Umgang ihrer Familie mit ihrer Geschichte sprechen
Barbara Yelin, geboren 1977 in München, studierte Illustration an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Heute lebt und arbeitet sie in München und zählt zu den bekanntesten deutschen Comic-Künstler*innen. 2015 erhielt sie den Bayrischen Kunstförderpreis für Literatur, 2016 folgte der Max-und-Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comic-Künstlerin.
Eine Kooperationsveranstaltung mit der Gedenkstätte KZ Osthofen, im Rahmen der SchUM-Kulturtage 2023.
Eintritt frei. Anmeldung unter: info@haus-des-erinnerns-mainz.de