Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie


Heute, am 17. Mai, ist IDAHOBIT: der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie. Ein Tag, an dem wir zum einen auf immer noch bestehende Ausgrenzungsmechanismen in unserer Gesellschaft hinweisen und ein starkes Zeichen für Toleranz und Akzeptanz setzen, zugleich aber auch der Opfer gedenken, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität, durch das NS-Regime verfolgt wurden.


Neues Forschungsprojekt im HdE

Mit Frau Dr. Kirsten Plötz konnte die Stiftung „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz“ Mainz eine Historikerin für ein Forschungsprojekt gewinnen, die bereits zahlreiche wichtige Publikationen zum Themenfeld LSBTTIQ-Lebenswelten sowie der Verfolgung Homosexueller veröffentlicht hat. Mithilfe ihrer Forschungsarbeit mit dem Titel „Regionalforschung über Maßnahmen gegen gleichgeschlechtliche Liebe und deren Auswirkungen auf Lebenswelten gleichgeschlechtlich Liebender während der Zeit des Nationalsozialismus‘“ wollen wir den „Raum der Namen“ um die gesicherten Namen von Mainzer*innen dieser Opfergruppe ergänzen. Betroffen von der Verfolgung waren gleichgeschlechtlich liebende bzw. begehrende Männer und Frauen, sowohl Homo- als auch Bisexuelle, oder Personen, die sich solchen Kategorien nicht zuordneten. Unter den Verfolgungsmaßnahmen sind neben Verurteilungen auf der Grundlage §175 RStGB und verwandter Paragrafen auch Inhaftierungen wegen mann-männlicher Sexualität ohne Urteil durch ‚Sondergerichtsbarkeiten‘ zu verstehen. Zudem wurden Menschen aufgrund gleichgeschlechtlicher ‚Kuppelei‘ durch Versagung der elterlichen Gewalt, Entmündigungsverfahren und Verfahren der sogenannten ‚Erbgesundheit‘ verfolgt.

2021 sollen die ersten Forschungsergebnisse dieses Projektes vorliegen, sodass der „Raum der Namen“ auch um diese Opfergruppe ergänzt werden kann. Daneben soll gemeinsam mit der Stadt Mainz ein Faltblatt erarbeitet werden, in dem die Ergebnisse zusammengefasst werden. Dies soll die Gedenkstele ergänzen, die ebenfalls 2021 eingeweiht werden soll und an die Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität und/oder sexuellen Orientierung in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit in Mainz erinnert.


Kurzvortrag von Dr. Kirsten Plötz

Dr. Kirsten Plötz hielt Anfang dieses Jahres im Rahmen der Mainzer Erinnerungswoche in Kooperation mit dem FC Ente Bagdad und QueerNet Rheinland-Pfalz e. V. einen Kurzvortrag mit dem Titel: „Unterdrückt und versperrt: Lesbische Liebe während Nationalsozialismus und früher Bundesrepublik“. Geplant ist, dass Frau Dr. Kirsten Platz diesen Vortrag in voller Länge in einer Präsenzveranstaltung im September dieses Jahres in Mainz hält.

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