16. Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz | 28. Oktober 2021

Von Janika Schiffel

Unter dem Motto „Demokratie leben – aus Krisen lernen“ fand am 28. Oktober der Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz bereits zum 16. Mal statt. Das diesjährige Motto trug dabei den großen Herausforderungen, vor die die derzeitige Pandemie unsere Gesellschaft und Demokratie stellt, Rechnung. Zahlreiche Workshop- und Veranstaltungsangebote beschäftigten sich mit den Fragen, wie sich unsere Gesellschaft während der Krise verändert hat und welchen Stellenwert politische Bildung und Teilhabe junger Menschen in unserer Demokratie haben. Erstmals wurde der Demokratie-Tag nicht nur digital sowie vor Ort in Ingelheim, sondern auch von vier Satelliten-Veranstaltungen an externen Veranstaltungsorten begleitet.

Einer dieser Standorte war dabei das Hambacher Schloss, in dem das Team des „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz“ in Kooperation mit dem durch Sarah Traub engagiert vertretenem „Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.“ sowie der „Stiftung Hambacher Schloss“ ein ganztägiges Planspiel anbot. Gemeinsam mit Schüler*innen einer 10. Klasse des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums Neustadt reisten wir in das fiktive, von Krisen geprägte Narubien. Eine schwierige Wirtschaftslage hat das einst blühende Land in eine tiefe gesellschaftliche Krise gestürzt: Ein Teil der Bevölkerung wird seitens der Regierung als vermeintlich Schuldige ausgemacht – und von nun an gesellschaftlich wie politisch ausgegrenzt. Wie gehen Bürger*innen, aber auch Parteien und Presse mit der wachsenden Ausgrenzung und Spaltung in Krisenzeiten um?

 

In zwei Planspielabschnitten setzten sich die Schüler*innen aktiv mit Ausgrenzungsmechanismen auseinander und erarbeiteten Handlungsoptionen. Im ersten Abschnitt beschäftigten sich die Teilnehmenden in einer Alltagssituation mit Ausgrenzung und Zivilcourage im öffentlichen Raum. Für den zweiten Planspielteil schlüpften sie hingegen in einer fiktiven Pressekonferenz in politische Rollen und befassten sich mit Ausgrenzungsmechanismen auf staatlicher und rechtlicher Ebene.

Insbesondere die Frage, wie Ausgrenzung entsteht und wie davon Betroffene unterstützt werden können, wurde rege diskutiert. Eine Teilnehmerin berichtete: „Meine Rolle war ganz anders als ich – ich selbst hätte mich in der Situation völlig anders verhalten. Der Blickwechsel war spannend – und etwas ganz Neues!“

 

Foto: HdE Mainz

Auch unser „Jugendforum Mainz“ war mit einer eigenen digitalen Veranstaltung auf dem Demokratie-Tag vertreten. Im Zuge einer Demokratiekonferenz diskutierte Semih Zisan Cavlak als Vertreter des „Jugendforum Mainz“ gemeinsam mit Olimpio Acerenza von der Jugendhilfe-Planung der Stadt Mainz mit Interessierten über die Bedürfnisse und Anforderungen junger Menschen an politische Teilhabe. Im nächsten Jahr soll seitens des Jugendforums mit Kooperationspartner*innen eine Jugenddemokratiekonferenz ins Leben gerufen werden. Während des Workshops auf dem diesjährigen Demokratie-Tag konnten hierfür bereits erste spannende Ideen und Impulse gesammelt werden

Seit Juli 2021 gibt es auch in Ingelheim eine Partnerschaft für Demokratie, die am Demokratie-Tag ihre erste Demokratiekonferenz veranstaltete. Auf dieser Konferenz stellte Dr. Cornelia Dold, die Leiterin des „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz“, die Arbeit der Mainzer Partnerschaft für Demokratie vor. Jürgen Kirsten gab den Teilnehmenden einen Einblick in das Netzwerk rund um die Partnerschaft für Demokratie Bad Kreuznach. Gerade die gesellschaftliche und politische Teilhabe junger Menschen wird in allen diesen Partnerschaften vorangetrieben. Demokratiekonferenzen wie diese bieten die Möglichkeit zur weiteren Vernetzung – ganz nach dem Motto: Gemeinsam für mehr Demokratie in unserem Land.

Auch in diesem Jahr war der Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz eine rundum gelungene Veranstaltung. Wir bedanken uns herzlich bei unseren Kooperationspartner*innen, dem „Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.“ und der „Stiftung Hambacher Schloss“ sowie dem Käthe-Kollwitz-Gymnasium Neustadt.

Ein besonderer Dank gilt den ausrichtenden Stellen, allen voran dem Organisationsbüro Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz und den Bündnispartner*innen von „Demokratie gewinnt!“, sowie zahlreichen Teilnehmenden, die den Demokratie-Tag auch im 16. Jahr seiner Ausrichtung mit Leben gefüllt haben.

 

Das Planspiel „Narubien“ kann jederzeit für interessierte Schul- und Erwachsenengruppen über das „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz“ angeboten werden. Alle Informationen hierzu finden Sie auf unserer Homepage.

Unser „Jugendforum Mainz“ lädt alle Interessierten herzlich ein, mitzumachen. An jedem ersten Montag im Monat treffen sich die Mitglieder digital. Alle Informationen zu unserem Jugendforum finden Sie auf unserer Homepage.

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