Das kürzlich erschienene Buch „Schreie auf Papier. Die Briefe von Heinrich und Selma Wolff aus Mainz an ihre Söhne Herbert und Helmut in New York 1937–1941“ gibt einen Einblick in das Leben der rheinhessischen jüdischen Familie Wolff während des Nationalsozialismus. Die darin enthaltenen Briefe sind seltene und authentische Zeitdokumente, die nun zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden. Nun wird der Titel am 26. April 2022 um 18.30 Uhr in den Mainzer Kammerspielen vorgestellt.
Über das Buch: „Ein Werk, das unter die Haut geht. Niemals dürfen wir diese Zeit vergessen. Dieses Buch gehört in jede Schulklasse. Ein Zeitdokument düsterer deutscher Geschichtsschreibung. Unbegreifbar umso mehr, dass in der heutigen Zeit immer noch rechtes Gedankengut verbreitet werden kann. Alle, wirklich alle müssen sich dem entschlossen entgegenstellen.“
Zwischen 1937 und 1941 schrieb das Ehepaar Selma und Heinrich Wolff knapp 190 Briefe an ihre Söhne. Diese waren bereits in die USA geflüchtet, um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Wöchentlich berichteten die Eltern daher von ihrem Alltag im nationalsozialistischen Deutschland und den immer drängenderen Versuchen, ebenfalls das Land zu verlassen: „Wir wollten, wir wären bei euch und hätten alles hinter uns. Wir sind manche Tage so unglücklich und können es trotzdem nicht ändern. Man muss aus- und stillhalten.“ [21.06.1939]
Am 26. April stellen wir dieses Buch um 18.30 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr) in den Mainzer Kammerspielen öffentlich vor. Nach Grußworten der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig, der Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse sowie des Chefredakteurs des ZDFs, Dr. Peter Frey, referieren die Herausgeber*innen Hans Berkessel und Dr. Martina und Hans-Dieter Graf sowie die Geschäftsführerin des Nünnerich-Asmus-Verlags, Dr. Annette Nünnerich-Asmus, über den geschichtlichen Hintergrund sowie die Entstehungsgeschichte der Publikation.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen und können sich bis zum 19. April 2022 per Mail an cornelia.dold@haus-des-erinnerns-mainz.de für die Veranstaltung anmelden.