Am 15. November 2022 wurde die Wanderausstellung „NANU? Geschlechtliche Vielfalt in der Pfalz. Gestern und heute.“ eröffnet. Nach einem Grußwort von Dr. Cornelia Dold, der Leiterin des Haus des Erinnerns begrüßte auch Oliver Bördner, der Leiter der Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LSBTIQ, die etwa 20 Teilnehmenden. Anschließend gab Dr. Sabine Klapp Einblick in die Genese der Ausstellung. Sie ist Direktorin des Instituts für Pfälzische Geschichte und Volkskunde sowie der Pfalzbibliothek Kaiserslautern. Zuvor hatte sie als Historikerin mit den Schwerpunkten Landesgeschichte, Mittelalter und Frühe Neuzeit, Sozialgeschichte sowie Gender Studies und Frauengeschichte an den Universitäten Tier, Mainz und Tübingen gearbeitet. Sie ist eine der Kurator*innen der NANU – Ausstellung.
Die Ausstellung reicht zeitlich von der Antike bis heute und spiegelt eine Geschichte der Verfolgung, aber auch der Emanzipation wider. Anhand von einzelnen Personen wird diese Entwicklung aufgezeigt. Dabei werden Biografien untersucht, die sichtbar machen, dass Homosexualität und Transidentität in der Pfalz eine lange Tradition haben. Beispiele von Menschen, die verfolgt wurden oder gegen die Unterdrückungen angekämpft haben, stehen dabei Beispielen von Menschen gegenüber, die Teil der Unterdrückung oder Verfolgung waren. Die Ausstellung endet mit einem positiven Ausblick, in dem sie die frühe LSBTIQ Clubszene und Kunstprojekte aus Kaiserslautern zeigt. Abschließend wird die positive rechtliche Entwicklung mit der Streichung des menschenverachtenden §175 StGB 1994 und die 2017 eingeführte „Ehe für alle“ thematisiert. Damit gibt die Ausstellung einen sehr guten Überblick über die Geschichte einer Menschengruppe, die noch zu wenig Beachtung in der Forschung fand und verdeutlicht, wie wichtig besonders regionale Forschungen zu diesem Thema sind, da es auch bei uns viele Schicksale gibt, die noch nicht erzählt wurden. Vielen Dank an Frau Dr. Klapp für die spannende Einführung und dass wir diese Ausstellung bei uns zeigen dürfen. Wir freuen uns auf viele Besucher*innen.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Landeshauptstadt Mainz, Kulturamt & Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LSBTIQ, und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e. V. (IGL) statt.