Nachbericht zum Kinoseminar über den NS-Propagandafilm „Hitlerjunge Quex“ am 27. September 2023


Am 27. September durften wir im Capitol Filmtheater rund 60 Besuchende zum Kinoseminar über den NS-Propagandafilm „Hitlerjunge Quex“ im Rahmen unseres Themenschwerpunkts „Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus” begrüßen. Dieser Abend wäre nicht möglich gewesen ohne die Zusammenarbeit mit dem Institut für Kino und Filmkultur (IKF), der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz (LpB) und der Leitstelle Kriminalprävention des Ministeriums des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz

Der Referenten des Abends Michael Kleinschmidt führte zunächst in die Funktionsweisen und Wirkung der NS-Propaganda ein. Wie kaum ein anderes Medium prägte das Kino die 1930er Jahre. Er erklärte die Intentionen der Propaganda und erläuterte deren Bedeutung für die Nazis besonders in der Anfangszeit der NS-Dikatatur. Am Beispiel dieses Propagandafilms erläuterte Michael Kleinschmidt, wie die NS-Diktatur versuchte im neuen und attraktiven Kulturort Kino ihre Ideologie zu verbreiten. Mithilfe dieser Kontextualisierung wurden Fragen nach den historischen Hintergründen des Films und seiner besonderen propagandistischen Aussage geklärt. Der Propagandafilm „Hitlerjunge Quex“ zeichnete sich vor allem die schnelle Produktionszeit und seine große Wirkkraft aus.

Nach dem gemeinsamen Anschauen des Films folgte die gemeinsame Analyse. In der anschließenden Diskussion wurde zunächst auf den Beginn und den Schluss des Filmes eingegangen und wie wichtig diese für die Aussagekraft eines Filmes sind. Daraufhin wurden die Unterschiede in der Darstellung der Jugendgruppen ausführlich mit dem Publikum erarbeitet. Die Unterschiede zwischen der kommunistischen und der nationalsozialistischen Jugendgruppe sollen bei den Zuschauenden unterbewusst eine deutliche Wertung der jeweiligen Organisationen erzeugen. Wie diese versteckte Manipulation und Propaganda eingepackt in einen Spielfilm funktioniert, wurde ausführlich diskutiert. Außerdem wurde darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig es ist, sich solche Mechanismen vor Augen zu führen, da diese nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch aktuell wirken und man diese erkennen können muss. Abschließend wurde die Frage diskutiert, wie man mit Vorbehaltsfilmen, wie „Hitlerjunge Quex“, umgehen sollte. Der Abend zeigte, wie wichtig es ist, sich solche Wirkungsmechanismen vor Augen zu führen und diese Filme kontextualisiert analysieren zu können. Wir danken allen Besuchenden für das zahlreiche Erscheinen und dem Referenten für seine spannenden und informativen Analysen.

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