Im Gedenken an Alexej Nawalny


Die Nachricht über den Tod von Alexej Anatoljewitsch Nawalny am 16. Februar 2024 löste weltweit Entsetzen aus. Der 1976 geborene russische Jurist, Antikorruptionsaktivist, Oppositionspolitiker und Dissident starb im Strafgefangenenlager in Charp.

Nawalny gilt im Westen – so auch in Deutschland – als einer der wichtigsten Verfechter von Menschenrechten und Demokratie in Russland. Er war einer der bedeutendsten Gegner Wladimir Putins und als Kreml-Kritiker in oppositionellen Gruppen weithin anerkannt. Dies zeigt nicht alleine, dass der russische Präsident den Namen Nawalnys bei öffentlichen Reden nie aussprach. Alexej Nawalny wurde aufgrund seines Einsatzes für die Demokratie politisch verfolgt. 2020 konnte er einen Giftanschlag mit dem chemischen Kampfstoff Nowitschok knapp überleben. Nachdem er in der Berliner Charité medizinisch betreut worden war, reiste er im Januar 2021 zurück nach Russland – wohlwissend, dass ihm dort eine Verhaftung bevorstand. Noch am Flughafen von Moskau wurde er von russischen Sicherheitsbeamten verhaftet. In mehreren Gerichtsprozessen wurde Alexej Nawalny letztlich zu neun Jahren Haft verurteilt. Nun soll er russischen Medien zufolge in einem nordrussischen Straflager im Alter von 47 Jahren verstorben sein. Seine Leiche wurde zu einer gerichtsmedizinischen Untersuchung nicht frei gegeben und auch der Familie bisher verweigert.

In Erinnerung bleibt Alexej Nawalny als einer der bedeutendsten und charismatischsten Anführer der russischen Opposition. Er setzte sich mit Mut, Offenheit und Furchtlosigkeit für seine Überzeugungen, für die Achtung von Menschenrechten und für die Demokratie ein.


„Wenn sie [Putin und seine Anhänger*innen] sich dazu entschieden haben, mich zu töten, heißt das, dass wir unglaublich stark sind. Denkt daran, dass wir eine große Kraft besitzen, die von diesen Bösewichten unterdrückt wird. Für den Triumph des Bösen braucht es nichts weiter, als dass die Guten untätig bleiben. Also bleibt aktiv!“,

so Alexej Nawalny in einer Botschaft an die russische Bevölkerung für den Fall seiner Ermordung.

Nach dem Tod ihres Mannes rief Julija Nawalnaja am 16. Februar 2024 auf der 60. Münchner Sicherheitskonferenz unter anderem dazu auf, Putin zur Rechenschaft zu ziehen. Er und seine Verbündeten sollten „bestraft werden für das, was sie unserem Land, meiner Familie und meinem Mann angetan haben“ und „Wir sollten heute gegen dieses schreckliche Regime in Russland kämpfen.“ Putin müsse „persönlich für alle Gräueltaten zur Rechenschaft gezogen werden.“

Wir gedenken Alexej Nawalny, sind in Gedanken bei seiner Familie und wollen seine Botschaft mit unseren Möglichkeiten weiterhin in die Tat umsetzen: Aktiv bleiben im Einsatz für die Demokratie!

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