Das Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz ist Erinnerungs– und Lernort zugleich.
Wir …
- verbinden das Wissen um die Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur und die Erinnerung an die Opfer mit dem Streiten für Demokratie und Akzeptanz in einem von Vielfalt geprägten Rheinhessen und der Landeshauptstadt Mainz.
- dokumentieren die Geschichte aller vom NS-Regime Ausgegrenzten, Verfolgten und Ermordeten u. a. in der Ausstellung, im „Raum der Namen“ und durch Abendveranstaltungen und insbesondere in der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen.
- arbeiten mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Bewegungen zusammen, die sich für eine lebendige Demokratie und die Akzeptanz gesellschaftlicher Vielfalt einsetzen.
- unterstützen und initiieren Forschungsprojekte in den genannten Bereichen.
- verstehen das Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz als Ort lebendigen Gesprächs der Zivilgesellschaft u. a. durch Diskussionen, Vorträge, Lesungen und Filmabende…
- leisten Bildungsarbeit für Jugendliche und Erwachsene, um demokratisches Bewusstsein und eine Haltung für Akzeptanz zu fördern, die sich extremistischen Strömungen entgegenstellt.
- schaffen einen Ort der Vernetzung und der Zusammenarbeit für Vereine, Initiativen, Interessierte und alle, die sich für eine demokratische, offene Gesellschaft einsetzen.
Erinnerungsort
Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung – Die Zeit der Nationalsozialistischen Diktatur in Mainz
Mindestens 1.500 Menschen aus Mainz wurden von 1933 bis 1945 durch das nationalsozialistische Terrorregime ermordet. Viele weitere wurden ins Exil getrieben, um ihre berufliche Existenz gebracht, in Lagern und Gefängnissen gequält und gedemütigt und dauerhaft ihrer Gesundheit beraubt. Viele der Opfer haben kein Grab, ihre Spuren verlieren sich in den Vernichtungslagern Osteuropas …
Ich möchte, dass sich jemand
aus Davids letztem Brief, Wilna 1941.
erinnern wird, dass einst ein Mensch
gelebt hat, der David Berger hieß.
Quelle: Yad Vashem
Im März 1933 begannen die Verhaftungen der politischen Gegner der Nationalsozialisten, von denen viele nicht überlebten. Bald waren auch andere Personengruppen das Ziel der Verfolgung, vor allem Juden, Sinti, geistig Behinderte und kranke Menschen, Homosexuelle, angeblich „Asoziale“ und Zeugen Jehovas. Am 16. Mai 1940 wurden 97 Sinti – darunter viele Kinder und alte Menschen – verhaftet und über das Sammellager Hohenasperg bei Stuttgart nach Auschwitz-Birkenau gebracht. Im März und im September 1942 rollten die Deportationszüge mit über 1.000 Mainzer Juden von Darmstadt aus in Vernichtungslager im besetzten Polen und in das Konzentrationslager Theresienstadt (bei Prag).
Im „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz“ soll an alle Opfer der nationalsozialistischen Diktatur erinnert werden, um sie mit der Nennung ihres Namens dem Vergessen zu entreißen.
Lernort
Wir wollen mit Ihnen und euch ins Gespräch kommen und lassen uns dabei von vier Fragen leiten:
- „Wir“ und „die Anderen“ – Wer bestimmt nach welchen Kriterien, wer dazu gehört und wer nicht?
- Ausgrenzung und Verfolgung – Wie kommt es dazu und wer ist davon betroffen?
- Zivilcourage zeigen – Was heißt das in einer Diktatur, was in einer Demokratie?
- Freiheit und demokratisches Zusammenleben in einer gerechten Gesellschaft – Wie kann das gelingen?
Wir stellen dazu Informationen zur Verfügung, die je nach Interesse ausgewählt werden können. Ausstellungstexte, Filmausschnitte und Interviews mit Zeitzeugen geben Einblicke in die deutsche Geschichte seit den 1920er Jahren. Wir bieten Ihnen und euch an, in einem interaktiven Entscheidungsspiel die eigene Einstellung zu Demokratie und Akzeptanz kennen zu lernen und Alternativen zu bedenken und zu diskutieren.
Unser Erinnerungs- und Lernort in der Flachsmarktstraße 36 in Mainz steht Schulklassen und allen interessierten Gruppen und Einzelpersonen offen.
Bitte melden Sie sich an unter: kontakt[at]hde-mainz.de
Der Lernort für Demokratie und Akzeptanz wurde in enger Kooperation mit dem Institut für Mediengestaltung der Hochschule Mainz, mit Unterstützung von ZDF, SWR und MESO, der Alexander Karl Stiftung und dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ entwickelt und wird mit deren Hilfe weiter ausgebaut.
Der Erinnerungs- und Lernort für Demokratie und Akzeptanz baut auf der Grundlage der Nachlassbibliothek des Verlegers Bernward Debus und mit Unterstützung des Wochenschau Verlags, Frankfurt a. M. eine eigene Fach- und Präsenzbibliothek auf.
Um unser „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz“ zu einem lebendigen Zentrum des Erinnerns und Lernens zu machen, bedarf es des Engagements vieler Bürger*innen. Helfen auch Sie mit, den Lernort für Demokratie und Akzeptanz weiter auszubauen und unterstützen unsere Arbeit! Engagieren Sie sich z. B. durch eine Zustiftung auf unser Stiftungskonto (IBAN DE98 5535 0010 0200 0975 33).
Jeder Betrag hilft uns und ist willkommen!
Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, berichten anderen Menschen von unserer Einrichtung oder machen sich für mehr Demokratiebildung stark – Sie ist notwendiger denn je!
Hier gelangt man zu unserem Stiftungsflyer mit weiteren Informationen.