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Ausstellungseröffnung: NANU? Geschlechtliche Vielfalt in der Pfalz. Gestern und heute.
15. November 2022, 18:00 - 19:30
Es dauerte über einhundert Jahre, bis der 1872 eingeführte, menschenverachtende §175 StGB, der männliche Homosexualität kriminalisierte, im Jahre 1994 endgültig und ersatzlos gestrichen wurde. Seit 2017 gibt es die „Ehe für alle“. Außerdem wurden die früheren Verurteilungen schwuler Männer laut §175 StGB aufgehoben. Tausende homosexueller Justizopfer erfuhren damit eine späte Rehabilitation, teilweise auch eine Entschädigung. Die positive rechtliche Entwicklung entspricht jedoch noch nicht einer gesellschaftlichen Gleichstellung: Bis heute existieren in der Gesellschaft, den Medien und in der Schule aufgrund mangelnden Wissens vielfältige Vorurteile und unrealistische Vorstellungen vom Leben lesbischer, schwuler, bisexueller, trans- und intergeschlechtlicher Menschen. Die Themen „lesbisch-schwul-bi-trans-intergeschlechtlich-queer“ (LSBTIQ) erleben derzeit einen intensiven Diskurs. Jede Region hat dazu ihre eigene Geschichte, die jedoch bisher kaum erforscht ist.
Dr. Sabine Klapp ist Direktorin des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde (IPGV) sowie der Pfalzbibliothek Kaiserslautern; sie hat zuvor als Historikerin mit den Schwerpunkten Landesgeschichte, Mittelalter und Frühe Neuzeit, Sozialgeschichte sowie Gender Studies und Frauengeschichte an den Universitäten Trier, Mainz und Tübingen gearbeitet.
Eine Kooperationsveranstaltung mit der Landeshauptstadt Mainz, Kulturamt & Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LSBTIQ, und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e. V. (IGL).