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Rekonstruktion und Lokalisierung der privaten Kunstsammlung des Teppichhändlers Felix Ganz (1869–1944)
5. November 2022, 18:00
FreePräsentation des Forschungsprojektes durch Nathalie Neumann
Zielsetzung des Projektes ist es, die Kunstsammlung des Mainzer Geschäftsmannes Felix Ganz (1869–1944) zu rekonstruieren. Von ihr fehlt fast jede Spur. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Erforschung des Netzwerkes von Felix Ganz, d.h. seiner Familie, Freunde sowie seiner geschäftlichen und administrativen Beziehungen, um den historischen Austausch von Informationen und/oder Objekten zu verstehen und zu rekonstruieren. Neben der Rekonstruktion der Kunstsammlung geht es auch um die Wiedergewinnung der Erinnerung an die assimilierte jüdische Familie Ganz und ihre vielfältigen Verflechtungen mit der Stadt Mainz. Das Projekt profitiert sowohl von den Recherchen des Urenkels Adam Ganz (London), der das Projekt maßgeblich unterstützt, als auch von den Ergebnissen des Provenienzprojektes, das in den Jahren 2017 bis 2019 im Landesmuseum Mainz realisiert wurde. Dort fanden sich verschiedene Möbelstücke und Kunstgegenstände aus dem Vorbesitz der Familie Felix Ganz.
Nathalie Neumann ist eine französisch-deutsche Kunsthistorikerin, die in Freiburg/Breisgau, UMass Boston, EHESS Paris, Tokio und Berlin studiert und gearbeitet hat. Ihre Masterarbeit über die Darstellung von Wolken in Malerei und Fotografie erschien 1996. Es folgten Ausstellungen und Konferenzen zur Dokumentarfotografie und zum Kulturtransfer zwischen Deutschland und Frankreich. Sie hat Berufserfahrung bei der kanadischen und französischen Botschaft in Berlin. Seit 2014 forschte und veröffentlichte sie zur Kunstsammlung von Julius Freund und Aspekte der Rückgabe von Raubkunst. Von Juni 2016 bis November 2017 war sie Mitglied des Gurlitt-Forschungsteams, gefolgt von einem Forschungsauftrag für die Kunstverwaltung des Bundes zum Restbestand CCP und seine Verwaltung von 1961 bis 2016. Derzeit ist sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der JGU Mainz beschäftigt.
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Deutschen Zentrum für Kulturgutverlust